Norddeutscher Wissenschaftspreis 2016

Der Norddeutsche Wissenschaftspreis wurde 2016 an das Projekt Sprachvariation in Norddeutschland (SiN) verliehen. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Kooperationsprojekt (2008–2012) vereinte Sprachwissenschaftler:innen der Universitäten Kiel, Hamburg, Frankfurt (Oder), Bielefeld, Münster und Potsdam.

Ziel des Projekts war es, die sprachliche Vielfalt Norddeutschlands – vom niederdeutschen Dialekt bis zur gesprochenen Standardsprache – systematisch zu erfassen und auszuwerten. Dafür wurde ein umfassendes Sprachkorpus erhoben. In sechs Teilprojekten wurden verschiedene Aspekte regionaler und individueller Sprachvariation untersucht. Kiel und Frankfurt (Oder) dokumentierten Merkmale aus 18 Dialektregionen im „Norddeutschen Sprachatlas“ (NOSA). In Potsdam wurde die Wahrnehmung sprachlicher Unterschiede analysiert, während Hamburg und Bielefeld sich mit Sprechertypisierungen und deren sprachlichen Repertoires befassten. In Münster wurde untersucht, wann und warum im Alltag zwischen Dialekt und Hochdeutsch gewechselt wird.

Das Auswahlkomitee hob die hohe Relevanz des Projekts für Norddeutschland sowie die Vielfalt und Qualität der eingesetzten Methoden hervor. Es biete eine starke Grundlage für künftige gesellschaftliche und wissenschaftliche Entwicklungen.

Beteiligt waren u. a. Prof. Dr. Michael Elmentaler (Kiel), Prof. Dr. Ingrid Schröder (Hamburg), Dr. Peter Rosenberg (Frankfurt/Oder), Prof. Dr. Jürgen Macha (Münster), Prof. i. R. Dr. Joachim Gessinger (Potsdam) und Prof. i. R. Dr. Jan Wirrer (Bielefeld).

Die Preisverleihung findet am 25.11.2016, ab 13:00 Uhr in der Aula im Universitätshauptgebäude, Universität Rostock, statt.